So ist nun mal der Lauf der Dinge: Wenn neu gebaut wird, muss manch altes Gebäude vorher abgerissen werden. Entweder weil die Sanierung der veralteten Bausubstanz unwirtschaftlich wäre oder weil die Verbesserung der Patientenversorgung, der Prozessabläufe oder der Logistik einen Neubau erforderlich macht.
Es klingt so einfach: Der Bagger rollt an, die Abrissbirne holt Schwung, es kracht und staubt, das alte Gebäude liegt in Trümmern da, der Bauschutt wird abtransportiert. Aber so einfach ist das nicht, erklärt Jörg Freidinger vom Büro Neubauprojekte: „Für den Abbruch eines Gebäudes bedarf es vieler Vorarbeiten.“ Dazu gehört zunächst die Bestandsaufnahme – zu ihr zählen unter anderem die Konstruktion, die Art und Menge des verbauten Materials, die Medien, technischen Anlagen und Versorgungsleitungen. Sodann muss der Abriss genau geplant werden: Der Um- und Auszug der Patienten und Mitarbeiter muss reibungslos funktionieren. Für einen gefahrlosen Abbruch werden statische Berechnungen durchgeführt. Angrenzende Bauten müssen gesichert, Schutzmaßnahmen gegen Staub und Lärm vorbereitet, Materialtrennung Recyclingmöglichkeiten vorbereitet werden. Natürlich müssen die zuständigen Behörden vorab informiert werden. Und vor der Auftragsvergabe sind in einem vorgeschalteten Vergabeverfahren Leistungsverzeichnisse und Angebote zu prüfen. Wenn das Gebäude leer und entkernt ist, das Baufeld gesichert wurde und die Wasserberieselung, Filter und Planen zum Staubschutz vorbereitet sind, kann die Gebäudehülle abgerissen werden – unter der Überwachung durch Statiker und Bauleitung. Darüber hinaus müssen der Abbruch, die folgende Materialtrennung, die Entsorgungs- und Verwertungsnachweise ausführlich dokumentiert werden.
Die Planung und Ausführung des Abbruchverfahrens wird intern mit allen Dezernaten, mit den Klinik- und Pflegedienstleitungen und den jeweiligen Nutzern abgestimmt. Extern sind Behörden, Sachverständige, Planer und verschiedene Bauleitungen an den Vorgängen beteiligt.