Die gewaltige Tür gleitet lautlos über den Boden. Sie öffnet den Blick auf einen der drei Bestrahlungsräume in der neugebauten Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am UKS. Hinter zwei Meter dicken strahlensicheren Mauern verbergen sich hochmoderne Geräte. In allen drei Behandlungsräumen stehen moderne Linearbeschleuniger, die durch ein neues Blendensystem eine genaue Dosierung der Strahlung ermöglichen. Ergänzt durch Röntgentechnik und zwei neue Computertomographen kann der Sitz eines Tumors genau bestimmt und dieser präzise bestrahlt werden. Zudem wurde auch eine Abteilung für Brachytherapie eingerichtet und die Bettenstation renoviert.
Die Eröffnung der Klinik stand ganz im Zeichen von Bekenntnissen zum UKS und der Medizinischen Fakultät. So erklärte Prof. Wolf-Ingo Steudel, Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des UKS: „Heute ist ein besonderer Tag für das Saarland“. Bauen sei kein reiner Selbstzweck, sondern ein Muss, wenn man neue Wege in der Medizin gehen wolle. Patienten sollten die bestmögliche Behandlung erhalten und diese erreiche man nur durch Spitzenmedizin. Wissenschaftsminister Christoph Hartmann garantierte: „Wir stehen zum Uniklinikum und wir stehen dazu, dass der Masterplan umgesetzt wird.“ Und Prof. Volker Linneweber, Präsident der Universität des Saarlandes, betonte, Investitionen in Ausbildungsstätten seien Investitionen in die Zukunft. Auch Gerhard Wack, Staatssekretär im Finanzministerium, bekannte sich zum Standort Homburg: „Das UKS bleibt die Top-Adresse im Südwesten.“
In diesem Zusammenhang verwies Prof. Heinz Schmidberger, Vorstand der Arbeitsgemeinschaft Radioonkologie der Deutschen Krebsgesellschaft, auf die in Homburg laufenden Studien. Er sei beispielsweise davon überzeugt, dass die Ergebnisse der Studie zum Einsatz des PET-Gerätes (Positronen-Emissions-Tomographie) Einzug in die Leitlinien der Arbeitsgemeinschaft halten werden. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Radioonkologie, Prof. Jürgen Dunst, stellte die Strahlentherapie als eine der Säulen der Krebsbehandlung heraus. Durch die enormen Fortschritte in den letzten 20 Jahren sei sie heute sehr effektiv und schonend. „Man braucht die Investition in die moderne Technik“, hielt Dunst fest, denn der Bedarf nach Strahlentherapie werde in den nächsten Jahrzehnten steigen. Die Hochschule der bildenden Künste gestaltete die hellen Warteräume, im Gebäude finden sich Gemälde und Installationen: Die Klinik wurde so geplant, dass den Patienten eine hochwirksame Tumorbehandlung geboten wird und sie sich gleichzeitig wohl fühlen.
Die Klinik wurde innerhalb von 2 Jahren erbaut; am Bau waren mehr als 50 – vor allem saarländische – Firmen beteiligt. 6000 Kubikmeter Erdmassen wurden bewegt, 7800 Kubikmeter Betonschalung und 840 Kubikmeter Strahlenbeton verbaut. Acht Millionen Euro wurden in Baukosten, sieben Millionen in die Ausstattung investiert. Auf insgesamt 1350 Quadratmetern finden sich 3 Behandlungsräume mit 3 Linear-
beschleunigern und 2 Computertomographen. Die Wände der Behandlungsräume sind 2 Meter dick, die Türen wiegen 26 Tonnen. In der Klinik werden jährlich 1600 Patienten behandelt.